Es ist interessant, dass die große Grunge-Bewegung immer wieder als Antithese zum Hair- beziehungsweise Glam-Metal-Wahnsinn der 80er gewertet wird. Dabei haben einige Bands aus der damaligen Szene ihre Wurzeln in genau diesem haarigen Treiben. Von Pantera und ihren frühen Tagen wussten wir das. Von den sonst so schwermütigen Alice In Chains (die sich damals noch Alice ‚N Chains schrieben) eher nicht.
Dabei kann man das auf deren Debüt „Facelift“ von 1990 noch zum Teil heraushören – nur, dass plötzlich Einflüsse wie The Stooges oder Black Sabbath im Sound der Band die Oberhand gewonnen hatten. Jetzt hat das frühe Alice-In-Chains-Mitglied Johnny Bacolas (er war erst Bassist, später Gitarrist der Band) Material hochgeladen, das die Band bei einem Auftritt in der Kane Hall in der University of Washington in Seattle im Mai 1986 zeigt.
Darin sehen wir: Einen 19-jährigen Layne Staley in glänzender Seide und mit furchterregender Frisur – wie sie damals alle hatten, von Twisted Sister über Mötley Crüe bis Poison. Staleys Dress wurde angeblich einst für Prince angefertigt – und ihm von einem Mädchen geschenkt, dass das behauptete. Bisher konnte die Geschichte jedoch nicht verifiziert werden.
Sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass Seattle in den 80ern auch eine Band namens Malfunkshun hervorbrachte, angeführt von Andrew Wood. Der machte – geschminkt und im Fummel – einen auf Rock-Gott mit Einflussen von Marc Bolan bis Jim Morrison. Danach gründete er die Band Mother Love Bone – deren Bassist Jeff Ament und Gitarrist Stone Gossard später – von Woods Heroin-Tod getroffen – wiederum Pearl Jam gründeten.