„Vielleicht habt ihr es schon kommen sehen“, fängt die Klavier-Punkrockerin ihren Blogeintrag an. „Ich sage das kommende Tourjahr ab, um bei meinem Freund Anthony zu bleiben, während die Behandlung und wer weiß was noch auf ihn zukommen.“ So traurig das für Fans ist, es war tatsächlich abzusehen. Seit Wochen schon erzählt Amanda Palmer gewohnt offen und ehrlich in ihrem Blog von der Krebserkrankung ihres Freundes Anthony Martignetti. „Kurz gesagt: Er ist eine meiner wichtigsten Beziehungen, mein lebenslanger Mentor. Mein bester Freund.“
Gerade erst hat Palmer als erste Künstlerin überhaupt über eine Million Dollar per Crowdfunding eingenommen. Ihr aktuelles Album „Theatre Is Evil“ läuft gut, die Touren durch Europa, Australien und Neuseeland wären voll geworden. Für Deutschland waren vier Termine im März bestätigt. „Aber ehrlich, als ich nach Thanksgiving nach Hause gekommen bin und bei Anthony war und mir bewusst geworden ist, was er vor sich hat… zwölf Wochen Behandlung ohne jede Garantie… da war es ganz klar. Ich muss einfach hier sein. In der Weltgeschichte herumzureisen wäre jetzt das Schlimmste, was ich machen könnte. Ich muss einfach… bleiben.“
So leid es ihr auch tut – und das liest man dem langen Eintrag, der von Fiona Apples (die gerade ihre Tour absagte, um bei ihrem kranken Hund zu sein) bis zu Palmers kürzlich überraschend verstorbenen Freundin Becca reicht, nun wirklich an – so sehr baut die Künstlerin auf das Verständnis ihrer Fans. „Ich habe zu Beginn gesagt, dass ich das Gefühl habe, ganz viele Leute im Stich zu lassen. Aber nachdem ich das jetzt alles geschrieben habe… glaube ich das eigentlich nicht. Ich glaube, dass ihr mich kennt. Ich glaube, ihr vertraut mir. Und ich glaube, dass ich euch viel mehr im Stich lassen würde, wenn ich mich entscheiden würde, auf Tour zu gehen und meinen besten Freund hängen zu lassen. Denn ihr wollt nicht, dass ich so bin. Ich liebe euch.“