Der Teufel ist eine beständige Figur in der Geschichte der Menschheit. Schon immer ging von dem Bösen eine besondere Faszination aus. Vor allem Künstler und Literaten beschäftigten sich in ihren Werken eingehend mit der dunklen Seite. Im 20. Jahrhundert begannen auch Rockmusiker sich dieser düsteren Themen anzunehmen.
Grundlage für den Satanismus des vergangenen Jahrhunderts bildet Aleister Crowley mit seiner Anti-Bibel “Liber Al Vel Legis”. Als erster Musiker, der sich mit okkulten Themen beschäftigte, gilt Blues-Legende Robert Johnson. Von ihm hieß es zur damaligen Zeit, er habe seine Seele dem Teufel verkauft. Auf einem ersten Höhepunkt befand sich der Satanismus in den sechziger und siebziger Jahren, als Bands wie die Beatles mehr oder weniger versteckt Crowley huldigten. Zu dieser Zeit wurde auch die “Church Of Satan” ins Leben gerufen, die im Laufe der Zeit durchaus prominente Mitglieder besaß: Unter anderem Jayne Mansfield, Sammy Davis Jr. oder Roman Polanski. Zu den heutigen Mitgliedern gehören Berühmtheiten wie Marilyn Manson, King Diamond und Glenn Danzig.
In den achtziger Jahren begann dann die Erfolgsgeschichte der ersten Black Metal Band überhaupt: Venom. Im Zuge ihres Erfolges schossen weitere Gruppen wie Pilze aus dem Boden. Besonders in Skandinavien etablierte sich eine beachtliche Szene, die jedoch nicht nur über die Musik, sondern auch durch mysteriöse Vorgänge, wie bestialische (Ritual-)Morde oder Kirchenbrände auf sich aufmerksam machte.
“Lords Of Chaos” versucht all die genannten Strömungen, Ereignisse und Hintergründe in einer einzigen, umfassenden Studie darzustellen. Das Buch versteht sich dabei als historische Dokumentation, nicht als Werk, das den Satanismus glorifizieren möchte.
Auf der dazugehörigen CD sind viele Bands zu hören, die besonderen Einfluss auf die Verarbeitung des Satanismus in der Musik hatten. Teilweise unveröffentlichtes und seltenes Material gibt es unter anderem von Black Sabbath, Venom, Mayhem oder Mick Jagger. Andreas Ritter
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