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    The Black Crowes
    Happiness Bastards

    VÖ: 15.03.2024 | Label: Silver Arrow
    Text: Jan Schwarzkamp/Julia Köhler | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
    The Black Crowes - Happiness Bastards

    So aktuell wie Schüler-VZ oder mit Freude erwartetes Comeback? „Happiness Bastards“ von The Black Crowes stellt sich dem redaktionsinternen Vier-Ohren-Test.

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    Sie versuchen es – endlich! – wieder mit einem Album und klingen nicht so, als hätten sie 15 Jahre pausiert.

    Gut, das mit den 15 Jahren Pause stimmt nicht ganz. Aber ihr zehntes Album ist das erste seit 15 Jahren, seit dem Doppel „Before The Frost“ und „…Until The Freeze“. Dazwischen gab es eine Reunion, Konzerte, Reissues und die 1972-Cover-EP.

    Die zehn neuen Songs sind im besten Sinne altmodisch, zeitlos, klassisch. All das, was The Black Crowes immer waren und auf beste Art wiederbelebten. Als vorab „Wanting And Waiting“ erschien, war alles wieder da: die Orgel, die souligen Backings, ein bestens singender Chris Robinson. Der Opener „Bedside Manners“ holt einen mit Honkytonk-Piano und Slide-Gitarren-Riff ab. Ein Novum gibt es bei „Cross Your Fingers“. Nach dem schönen Akustikintro gönnt sich der Song im Verlauf eine beatlastige Produktion, die analog genug klingt, um niemanden zu vergraulen.

    Im Zentrum steht dramaturgisch schlüssig der längste Song „Wilted Rose“ mit Country-Musikerin Lainey Wilson. Die B-Seite glänzt mit knackigen Stücken. „Flesh Wound“ transportiert Aufbruchstimmung, „Bleed It Dry“ ist ein akustischer Slide-Blues und zum Ende darf es mit „Kindred Friends“ noch mal ruhig werden. Es ist alles da, was man von The Black Crowes verlangen darf: bemerkenswert komprimiert und so altmodisch wie zeitlos. Jan Schwarzkamp

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    Diese Platte klingt nach zeitgeistlosem Rerelease statt nach neuem Wind für ein altes Genre.

    „Happiness Bastards“ ist keine durchweg schlechte Platte. Im Gegenteil: Songs wie „Bedside Manners“ oder „Wanting And Waiting“ machen mit ihrem opulenten Backgroundgesang und pompösen Sounds Spaß und Sinn.

    Nach einer gewissen Zeit wandelt sich all die Euphorie darüber, dass sich die Robinson-Brüder wieder zusammengerauft haben, aber in zurückhaltenden Beifall für eine schnell auserzählte Wiedervereinigung. Spätestens beim letzten Song „Kindred Friend“ schielt man unbewusst bereits in die Ecke, wo die eigenen Lieblingsklassiker stehen, bei denen all diese Sound-Motive längst ihren positiven Zenit erreicht hatten. Zudem tragen die Songs circa so viel Aktualität in sich wie Schüler-VZ, weswegen sie auch im Vergleich zu aktuellen Platten hinsichtlich Dramaturgie und Dynamik den Kürzeren ziehen.

    Am Ende klingt diese hedonistische Feierei mit ihren repetitiven Songstrukturen wie das Klassentreffen zum 30-jährigen Abitur, erzählt von den beiden Personen, die dabei noch einen richtig schönen Abend haben. Der Rest war eben dabei. Black-Crowes-Fans werden sich über „Happiness Bastards“ sicher freuen. Das wird dem Retro-Hype zum Trotz aber auch reichen müssen. Julia Köhler

    weitere Platten

    Croweology

    VÖ: 03.08.2010

    Before The Frost

    VÖ: 04.09.2009

    Warpaint

    VÖ: 07.03.2008

    The Lost Crowes

    VÖ: 22.09.2006

    Lions

    VÖ: 07.05.2001

    By Your Side

    VÖ: 01.01.1999

    Shake Your Money Maker

    VÖ: 16.01.1990