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    Placebo
    Placebo

    VÖ: 17.06.1996 | Label: Elevator Music/Virgin
    Text: Gregor Friedel
    9 / 12
    Placebo - Placebo

    Placebo charakterisieren ihre Musik selbst als das Gegengift zu Britpop, und nach dem ersten Anhören wünschte man, dass sie besser doch nur ein weiteres Britpop-Album gemacht hätten.

    Beim zweiten Hören jedoch freut man sich, dass das Gegengift zum Britpop endlich gefunden wurde – und das mit einer denkbar einfachen Rezeptur: Man nehme eine gute Portion Punk, einen Schuss Pop, eine Stimme, die irgendwo zwischen Andrew Wood (Mother Love Bone) und Les Claypool (Primus) liegt, lasse das ganze von Brad Wood (Gründungsmitglied von Tortoise) produzieren und heraus kommen zehn Titel, die ihre Wirksamkeit dann eben doch tun, denn was so harmlos als Placebo, also als unwirksames Scheinmedikament, daherkommt, entpuppt sich plötzlich als nur scheinbar unwirksames Medikament. Bei „Come Home“ beginnen die Beine zu zappeln, bei „I Know“ das Herz und bei „Swallow“ das Gehirn. Wenn man sich das Album nur oft genug anhört, dann ist vielleicht endlich auch der Blur– und Oasis-Virus ganz aus dem Körper verschwunden und man erkennt, worin das Gegengift besteht: Nämlich ganz einfach aus wirklich kreativen und eigenen Songs. Dem Lateiner fällt dann auch die wörtliche Übersetzung von Placebo wieder ein: „Ich werde gefallen“.

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