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Zu Besuch in Oslo: Kvelertak erklären in VISIONS 278 ihre "dysfunktionale Familie"

Zu Besuch in Oslo: Kvelertak erklären in VISIONS 278 ihre „dysfunktionale Familie“
Neues Studio, neuer Produzent, neuer Artwork-Künstler – Kvelertak haben für ihr drittes Album "Nattesferd" vieles geändert und dabei auf ganzer Linie gewonnen. Für VISIONS 278 haben wir die Band in Oslo besucht – und erfahren, dass die sechs Bandmitglieder sich eigentlich nur bei einem Thema einig sind: Musik.

„Wir waren uns noch nie fremder als zurzeit, aber so ist das halt in einer dysfunktionalen Familie“ – So kokett Kvelertak-Gitarrist Vidar Landa diesen Satz meint, bei einer Begegnung mit der Band zeigt sich, dass er trotzdem einen Kern Wahrheit enthält. Bei unserem Besuch in Oslo sind die sechs Bandmitglieder meist nur dann gemeinsam in einem Raum, wenn es um ihre Musik oder das anstehende Konzert im Osloer Parkteatret geht. Sänger Erlend Hjelvik bringt ihren Zusammenhalt auf den Punkt: „Sobald wir auf der Bühne sind, verfolgen wir dieselbe Mission und wollen das Gleiche erreichen. Abseits der Bühne gehen wir alle höchst unterschiedlichen Interessen nach.“

Im Gespräch räumen Kvelertak aber auch mit einigen Vorwürfen auf, die ihre politische Einstellung und speziell die Vergangenheit ihres Schlagzeugers Kjetil Gjermundrød angehen. Angesprochen auf die Gerüchte, dass Kvelertak zuletzt als Support-Act für die Böhsen Onkelz im Gespräch gewesen seien, betont Hjelvik, dass die Band das Angebot ohne zu zögern ausgeschlagen habe, auch wenn sie sich damit finanziell keinen Gefallen getan hätte.

Auch Gjermundrøds Vergangenheit als Schlagzeuger der Punk-Band Haggis, die hierzulande aus guten Gründen als rechtsoffen wahrgenommen wird, lässt die Band nicht unkommentiert. Landa: „Ich bin im selben Stadtteil aufgewachsen wie der Sänger von Haggis. Er hat ein paar Straßen weiter gelebt. Er ist älter als ich und war schon immer ein Typ, der alles für eine gute Provokation getan hätte. Für eine Naziband gehalten zu werden, ist da vermutlich die größte Form der Provokation. Auf der anderen Seite war er ganz vorne dabei, als es darum ging, die Nazis aus Stavanger zu vertreiben.“

Eine Einschätzung, die Gjermundrød bestätigt: „Haggis leben dafür, Leute vor den Kopf zu stoßen, deshalb sind ihre Texte alles andere als politisch korrekt. Sie legen es darauf an, die falschen Knöpfe zu drücken, aber sie sind definitiv keine Naziband. Frontmann Ottar war Anfang der 90er als Sharpskin Aktivist der Antifa in Stavanger“. Obwohl Gjermundrøds Ausstieg bei Haggis nichts mit deren politisch zweifelhaften Aktionen und Auftreten zu tun hatte, stellt Sänger Hjelvik ein für allemal klar, wo die Band politisch hingehört: „Wäre Kjteil ein Rassist oder Nazi, würden wir sicher nicht mit ihm zusammen in einer Band spielen. Mit solchen Leuten wollen wir nichts zu tun haben.“

Mehr zu Kvelertak und zum neuen, hervorragenden Album „Nattesferd“ lest ihr in VISIONS 278 – ab heute am Kiosk.

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