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Azealia Banks - Kopf und Kragen

Azealia Banks – Kopf und Kragen
Anfang 2012 galt die New Yorker Rapperin Azealia Banks als größtes Talent ihres Genres. Anfang 2013 steht sie vor einem Scherbenhaufen.

Azealia Banks macht zum ersten Mal Ende 2011 mit der Single „212“ auf sich aufmerksam. Sie klingt darauf wie eine Mischung aus Missy Elliott und M.I.A., verbindet US- und UK-HipHop mit selten zuvor gehörter Souveränität und unterschreibt kurz nach der Gratis-Veröffentlichung des Tracks einen Plattenvertrag bei Universal. Ihr Debütalbum „Broke With Expensive Taste“ wird im Februar 2012 erstmals angekündigt und soll im September erscheinen. Banks arbeitet zusammen mit dem Produzenten Paul Epworth (Maximo Park, Bloc Party, Adele) in London daran.

Seitdem ist eigentlich alles schiefgegangen, was schiefgehen kann. Banks sagt eine Europatour und mehrere Festival-Auftritte ab, weil sich die Arbeit am Album in die Länge zieht. Selbst die Vertröstungs-EP „1991“ wird bis zu ihrer Veröffentlichung im Juni mehrmals verschoben, das Gratis-Mixtape „Fantasea“ enttäuscht, und „Broke With Expensive Taste“ erscheint auch nicht im September. Erst wird das Album auf Februar 2013 vertagt, mittlerweile ist daraus ein unverbindliches „tba.“ geworden.

Schwerwiegender als Banks‘ Probleme damit, ihr Album fertig zu kriegen, ist allerdings ihr Liam Gallagher-großes Talent dafür, auf jede denkbare Provokation anzuspringen oder die Streits gleich selber anzufangen. Banks zofft sich mit Produzenten über Song-Credits und Tantiemen, sie lästert bei Twitter über andere Musiker und gerät schließlich in einen Oldschool-Rap-Beef mit Angel Haze, der anderen großen weiblichen MC-Hoffnung der Musikindustrie. Daraus resultiert eine Reihe hastig aufgenommener, überwiegend bedauerlicher Diss-Tracks.

Angel Haze – „On The Edge“

Azealia Banks – „No Problems“

Angel Haze – „Shut The Fuck Up“

Das Neuste ist jetzt, dass sich Banks irgendwie auch noch mit „Promi-Blogger“ Perez Hilton in die Haare gekriegt hat, weil, es wäre ja kein richtiger Streit ohne Perez Hilton. Hilton regt sich über Banks‘ vermeintlich PR-geile Selbstdarstellung auf, Banks antwortet, indem sie Hilton als „dreckige Schwuchtel“ bezeichnet, die sich „einfach umbringen sollte“. Die daraus resultierende Empörung diverser Schwulen- und Lesbenverbände kann Banks auch mit ihrem Erklärungsversuch nicht beruhigen: „Eine Schwuchtel ist kein schwuler Mann“, tweetet sie, „sondern ein Mann, der sich wie eine Frau benimmt.“

Nun sieht es so aus, dass Banks durch diese Bemerkungen ihren Plattenvertrag verloren haben könnte. Dies besagt zumindest ein von Universal bisher nicht bestätigter Bericht des Online-Portals GossipWeLove. Das Magazin beruft sich auf einen Universal-Insider, der in einer E-Mail geschrieben haben soll, dass Banks kein Album auf Universal veröffentlichen werde. Keine schlechte Idee also, sich erst mal mit der Erinnerung an „212“ zu trösten.

Azealia Banks – „212“