Beschreibung
Inhalt der Ausgabe
Titelstory: 2018 – der große Jahresrückblick
Wer hätte nach 2017 gedacht, dass es schlimmer kommen könnte. Dass die SPD in der Bedeutungslosigkeit versinkt, die AfD bei allen Wahlen als zweit- oder drittstärkste Kraft reüssiert, Horst Seehofer für bayerische Lobbypolitik alles aufs Spiel setzt. Dass in Chemnitz Hetzjagden auf Ausländer stattfinden und der Chef des Bundesverfassungsschutzes das als Fake News entlarven möchte. Doch es gab auch Dinge, die Hoffnung machten. #wirsindmehr war nicht nur einer der erfolgreichsten Hashtags 2018, es war auch das Motto der augenfälligsten Demonstration gegen den Rechtsruck im Land. Optimistisch stimmte auch, dass Festivals dazu übergehen, ihr Programm je zur Hälfte mit Frauen und Männern zu besetzen. Und nicht zuletzt die Musik, vor allem aus dem Land, das am stärksten unter der Planlosigkeit der Politik leidet: Großbritannien. In unserem Jahresrückblick 2018 spielen all diese Phänomene eine Rolle, aber eben auch und vor allem: Songs, die Kraft geben. Alben, die tollkühn eine bessere Zukunft entwerfen. Bands, die an den Verhältnissen rütteln. Darauf wird auch 2019 Verlass sein.
Beastie Boys
Begegnungen mit den Beastie Boys sind selten geworden, seit MCA 2012 gestorben ist. Aufs Altenteil zurückgezogen haben sich Mike D und Ad-Rock aber nicht, wie sie Florian Schneider in Berlin erzählten. Nach dem Beastie Boys Buch, ihrer unkonventionellen Biografie, darf man von ihnen in Zukunft bislang unveröffentlichte Musik erwarten. Im Interview spielen sich die zwei die Bälle zu wie Cheech & Chong und nehmen nichts und niemanden ernst. Ein Gespräch über trügerische Erinnerungen, ägyptische Fruchtbarkeitstänze und die richtigen Schuhe.
Blinddate: Callejon
Für Konventionen haben Callejon seit jeher wenig übrig. Deshalb verwundert es nur auf den ersten Blick, dass sie mit Hartgeld im Club ein Rap-Coveralbum veröffentlichen, das seinen Gegenstand durchaus ernst nimmt. Mit Sänger Bastian Sobtzick und Gitarrist Bernhard Horn haben wir nicht nur Deutsch-Rap und Crossover aus drei Jahrzehnten gehört, sondern über Drogen, Politik und Humor in der Musik gesprochen.
Back to ’98: Sleep
Drei dauerbekiffte Typen aus der Bay Area erlauben sich Mitte der 90er einen genialen Streich: Sie verrauchen ihren Majorlabel-Vorschuss und liefern ihren Geldgebern ein Album in Form eines 63-minütigen Mammut-Songs ab. Die Aufnahmen werden zur Zerreißprobe, das Album erscheint vorerst nicht, die Band zerbricht. Es ist der Auftakt für die sich bis 2012 fortsetzende Geschichte des wohl konsequentesten Stück Stoner-Rock, der je auf Platte festgehalten wurde – von einer Band namens Sleep, die längt berechtigten Kultstatus erlangt hat.
Weitere Themen
John Garcia, The Fever 333
Auf dem Sprung
Mit The Pearl Harts, Lafote, Great Grief, Press Club, Of Grace And Hatred, Noorvik und Lord Kesseli & The Drums.
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Plattenrezensionen von CD bis Vinyl, außerdem alle wichtigen Reissues und Film-Reviews.