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    Kaskadeur
    Phantom Vibrations

    VÖ: 03.03.2023 | Label: Noisolution
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
    9 / 12
    Kaskadeur - Phantom Vibrations

    Das zweite Album als Kaskadeur verfeinert den Post-Umbenennungs-Sound der Potsdamer mehr, als dass es ihn erweitert. Das ist als Kompliment gemeint.

    Zur Erinnerung: Kaskadeur hießen früher Stonehenge und servierten Retro-Stoner-Rock. Mit dem neuen Namen und dem Album „Uncanny Valley“ traten 2020 an die Stelle des Wüstensounds Psychedelic Rock, Prog-Reminiszenzen und Alternative-Gestus, verfeinert durch Soul und ein bisschen Wahnwitz. Was bereits bei Stonehenge nicht wegzudenken war, bestimmt allerdings weiterhin die meisten Richtungswechsel: Es ist schon bemerkenswert, wie die Orgel von Johannes Walenta Haken schlägt und soulige Parts oder klassische Prog-Passagen einleitet und untermalt, ohne im Mix überpräsent zu sein. Die fünfeinhalb Minuten von „All Comes From Nothing“ können einem dann schon mal vorkommen wie die Hälfte. „Phantom Vibrations“ ist ständig in Bewegung, eine Light-Variante mittlerer The Mars Volta, die sich im Umfeld des Arctangent Festivals ein paar kantige Math-Rhythmen („Bubble Burst“) ausgeborgt haben und zwischendrin ein 70er-Gitarrenriff loslassen („Join The Cult“). Diese Mischung klingt trotz der sattsam bekannten Zutaten frisch, man muss nur etwas für Orgeln und leicht verschrobene Gitarrensolos übrighaben. Die Albumthematik – „Phantom Vibrations“ beschreibt eingebildetes Brummen in der Hosentasche, wenn man an Smartphone-Sucht leidet – tritt dabei zunächst in den Hintergrund, lässt sich aber beim fünften oder sechsten Hören entdecken.

    Das steckt drin: Coogans Bluff, Mother’s Cake, Motorpsycho

    weitere Platten

    Uncanny Valley

    VÖ: 25.09.2020