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    Power Plush
    Coping Fantasies

    VÖ: 10.02.2023 | Label: Beton Klunker/Bertus
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
    7 / 12
    Power Plush - Coping Fantasies

    „Let’s pave the way for an age of sensitivity“, fordern Power Plush auf „Coping Fantasies“ und leisten mit ihrem feinfühligen Gitarrenpop die Vorarbeit gleich selbst.

    Schließlich kommt das Quartett aus der Chemnitzer Szene, wo DIY-Mentalität großgeschrieben wird. Nicht zuletzt bei Blond, die Power Plush bei ihrem Label Beton Klunker unter Vertrag genommen haben. Dort ist schon die EP „Vomiting Emotions“ erschienen und nun auch das Debüt der Band – mit ähnlich persönlichen Texten voller Gefühlschaos. Dabei haben die drei Songwriterinnen und Sängerinnen ein Talent dafür, von oben auf sich selbst zu schauen und komplexe Zustände wie Depressionen, Selbstfindung und Trennungsschmerz zu beschreiben. Oder auch ihre Wut über Sexismus zum Ausdruck zu bringen. Das klingt in „Butterfly“ so melancholisch-gefasst vorgetragen wie von Ilgen-Nur und erinnert in „Trashcan“ an den trotzigen Sprechgesang von Andreya Casablanca von Gurr. „I feel too much/ And not at all“ – umso schwieriger die Emotionen in „Nothing Left To Lose“ zu navigieren sind, desto heiterer klingen die Gitarren, als hätte die Band sie durch die Pedale von Mac DeMarco gejagt. Ähnlich locker treiben auch die Disco-Rhythmen durch „Freeze//Emergency“. Dabei gehen in den dichten und poppigen Mixen funky Basslines und Sound-Feinheiten leider unter, mit denen Power Plush auf ihrer LoFi-EP noch glänzten. Das tun sie wiederum im wunderbar wehmütigen „All I See“, wo die melodische Leadgitarre statt des Gesangs den Refrain übernimmt.

    Das steckt drin: Beabadoobee, Gurr, Ilgen-Nur