Youth Lagoon
Rarely Do I Dream

Hinter Youth Lagoon steckt Trevor Powers. Der bedient sich für das fünfte Album seines 2022 wiederbelebten Projekts an Samples von alten Videoaufnahmen aus seiner Kindheit. Die Prozedur war genauso simpel, wie sie sich anhört: Mikrofon vor den Fernseher und fast fertig ist das Lied.
Powers hatte gehofft, damit seine Hörer:innen in sein Wohnzimmer im Jahr 1993 katapultieren zu können. „Ich wollte aber die Möbel verrücken. Keine Nostalgie, sondern eine Hommage an das, was ich einmal war, wer ich bin und wer ich einmal werde“, so Powers Intention. Mit dieser Überheblichkeit entstand eine Art Poesiealbum. Powers Stimme ist stets gebrechlich und unsicher, fast wie bei Thom Yorke, aber leider ohne Substanz, wahrscheinlich auch weil seine Stimmbänder zu lädiert sind.
Auch wenn Powers zu fantastischen Gesangsmelodien und Hooks fähig ist, ist “Rarely Do I Dream” im Vergleich zum genialen Vorgänger “Heaven Is A Junkyard” von 2023 ein ganzer Schritt zurück. Als Grundlage für den Song “Speed Freak” nutzte Powers das Gefühl „von einem Todesengel umarmt zu werden“. Statt Textzeilen wie „Tear me down/ Like the dream in the face of my daughter/ I feel sorry/ I’m a speed freak“ dunkel zu untermalen, fällt ihm nur ein langweiliger Loop ein, bei dem ein Todesengel nur müde gähnen würde.
Das steckt drin: Cigarettes After Sex, Inspiral Carpets, The Neighbourhood
weitere Platten
Heaven Is A Junkyard
VÖ: 09.06.2023
Savage Hills Ballroom
VÖ: 25.09.2015
Wondrous Bughouse
VÖ: 15.03.2012
The Year Of Hibernation
VÖ: 18.11.2011