Personell wie musikalisch schöpft das Duo aus gewohnten Quellen: Entstanden während der Corona-Pandemie, als This Will Destroy You noch in gewohnter Form bestanden, und erweitert um drei Musiker legen You, Infinite ihren Fokus vor allem auf süße Melodien. Die neun Songs ihres Debüts pendeln zwischen je einem bisschen Traurigkeit, Fröhlichkeit und Hoffnung. Trotz fehlendem Gesang scheint die Musik sagen zu wollen: “Alles wird gut”. Mit ihrer geradlinigen Konzeption knüpft die Platte an frühe This-Will-Destroy-You-Stücke an; den Vergleich zum nach der Band benannten Album von 2008 ziehen You, Infinite sogar selbst.
Zunächst bleibt die Musik jedoch flach, es mangelt an Experimentierfreude. Erst ab “Currents” und der folgenden zweiten Albumhälfte öffnet sie sich. Es folgen ausgiebige Passagen voller Übersteuerung, rauschender Klangteppiche und weiterem Ear-Candy. Die Steigerungen verlaufen extremer, die Melodien sind mit ihrer Nähe zum Midwestern-Emo eingängiger.
Dieser Kipppunkt hätte gerne früher kommen können. So werden You, Infinite vorerst nicht aus dem Schatten ihrer Hauptband treten können. Bei deren ungewisser Zukunft reicht aber auch ein gelungenes Substitut.
Das steckt drin: Mono, This Will Destroy You, We Lost The Sea