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    Yesterday Shop
    Yesterday Shop

    VÖ: 16.11.2012 | Label: Trickser/Broken Silence
    Text: André Bosse
    8 / 12
    Yesterday Shop - Yesterday Shop

    Wenn sonst keiner will: Berliner Band veröffentlicht Debütalbum kurzerhand selbst. Wir sagen danke.

    Es ist nämlich gut, dass es Yesterday Shop jetzt auch zu kaufen gibt. Wäre doch schade, wenn die gesamte unabhängige Musikszene, die sich nicht über Trends und Szenen verkauft, ihre Aufnahmen nur noch gratis auf Bandportalen verschenken würde. Dann würden die Momente fehlen, in denen man in einem guten Plattenladen steht, der Typ hinterm Tresen eine unbekannte Band auflegt und dann in guter „High Fidelity“-Tradition belustigt beobachtet, wie die Besucher im Laden erst unmerklich aufhorchen, dann das Stöbern unterbrechen und schließlich den inneren Schweinehund überwinden und nachfragen: „Hey, was läuft denn da gerade?“ In diesem Falle die erste Platte von Yesterday Shop aus Berlin. Kein sensationelles Album, das Genres sprengt und sprachlos macht. Aber doch ein gutes. Besonders überzeugend ist die Platte, wenn sie zu schweben beginnt. Mit den überlappenden Gesängen am Anfang von „Fat Man And Little Boy“ zum Beispiel. Oder mit Paralyzing, wenn die schön gepickte Akustikgitarre von elektronischen Beats, Klavier und Shoegazer-Lärm in die Ecke gedrängt wird. An anderer Stelle schwört die Band auf typische Postrock-Architektur: ruhiger Start, stürmisches Ende. Kennt man schon. Ist aber hier gut gemacht – und vor allem nie zu ausufernd. Längster Song ist am Ende „We Like Chopin“, der mit Gazebos 80er-Pop-Konfekt „I Like Chopin“ natürlich nichts zu tun hat, dafür aber die Stärken von Yesterday Shop noch einmal zusammenfasst: Talent für Arrangements, ein Gespür für Melodien, und mit Clemens Kluck ein Sänger, der ein richtig schönes Englisch singt.

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