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    Wristmeetrazor
    Misery Never Forgets

    VÖ: 18.01.2019 | Label: Prosthetic / Cargo
    Text:
    8 / 12
    Wristmeetrazor - Misery Never Forgets

    Der Bandname, die Songtitel, die unsäglichen Szene-Outfits der Bandmitglieder: Wristmeetrazor riskieren mit ihrem Auftreten, ungehört in der Tonne zu landen. Wer „Misery Never Forgets“ aber ignoriert, macht einen großen Fehler.

    Denn Wristmeetrazor sind so etwas wie die Greta Van Fleet für den Screamo der frühen 2000er. Jedes Klischee erfüllen die drei Musiker bis ins Detail (auf Vinyl gibt’s die Platte natürlich in Grau mit Blutspritzern), zudem restaurieren sie die dazugehörige Musik gnadenlos originalgetreu. Ohne Umschweife treten Wristmeetrazor mit dem Opener „Loathsome“ einen 20-minütigen Albtraum voller Misanthropie und Selbsthass los, schmerzverzerrt kreischen gleich drei Sänger auf einen ein. Zum tiefen Stakkato-Riffunterbau gibt es nervenaufreibende Dissonanzen und nah am Mathcore gebautes Chaos-Drumming. Generell erinnert hier einiges an die rauen Converge zu „Petitioning The Empty Sky“-Zeiten. In „Come On In, The Water’s Pink“ versinkt das Trio in Melancholie, düstere Ambient- und Industrial-Passagen unterstützen klagenden Gesang. Über das erdrückende Rauschen von „Goodbye Sweet Betty“ findet die Band wieder zurück in den klassischen Screamo-Selbstzerstörungs-Furor, der mit „XOXO (Love Letter From A Loaded Gun)“ auch noch wundervoll klischeehaft betitelt ist. Die drei Amerikaner tragen in jeder Hinsicht extra dick auf, ihre Leistung soll das aber in keiner Weise schmälern: Ihre absolut gelungene Screamo-Aufarbeitung führt noch einmal deutlich vor Augen, welchen Einfluss das Genre auf heutige Hardcore-Weiterentwickler wie etwa Code Orange genommen hat. In deren Vorprogramm wären Wristmeetrazor exzellent aufgehoben.

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