Und dabei hat sich die Band, die inzwischen in Malmö lebt, solche Mühe gegeben. Um aus ihren Jugendjahren den romantischen Stoff für RocknRoll-Songs zu formen, haben sie Bruce Springsteen in Dauerschleife gehört und amerikanische Coming-of-Age-Filme wie “Denn sie wissen nicht, was sie tun” geguckt. Zugegeben: Ist nur eine Vermutung, aber wie schafft man es sonst, ernsthaft Lieder mit Titeln wie “New Hope”, “Runaways”, “Paradise Road” oder “Endless Summer” zu schreiben? Lieder, in denen Jenny durchs Fenster flüchtet, weil ihr der strenge Vater verboten hat, einen Musiker zu heiraten, oder der Ich-Erzähler mit seinem Mädchen auf dem Abschlussball wirbelt, während die Halbstarken sich auf dem Friedhof prügeln? Lieder mit nostalgischen Textzeilen wie: Oh, when we were wild and young/ Oh, we just didnt give a damn/ Oh, but now were growing old/ Oh, and now Im just a sailor on my knees/ Far out at sea? Mit ihren Geschichten von kleinen Rebellionen, erster Liebe, Freundschaften, Feierei und Fernweh wollen Wonder Coast den Spirit der Jugend beschwören. Sie klingen dabei allerdings eher bemüht und schlimmstenfalls sogar albern. Zumindest musikalisch sieht es besser aus: Zwar ist der Wonder-Coast-Rock mit Garagen- und etwas Surf-Flair so wenig originell wie die zugehörigen Texte – wozu auch der gezwungene Springsteen-artige Gesang der Brüder Dennis und Jonas Hallström beiträgt. Manche Riffs und Refrains bleiben trotzdem eine Zeit lang hängen. Es gibt also Hoffnung für die Jugend von Südschweden.