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    Wolfkin
    Brand New Pants

    VÖ: 01.12.2006 | Label: V2 / Rough Trade
    Text: Kristina Koch
    7 / 12

    Ein angekaspertes Pop-Sammelsurium aus Norwegen. Oft überladen, doch der gute Stil gewinnt.

    Humor in der Popmusik ist eine oft erfreuliche, häufig aber auch strapaziöse Angelegenheit. Die beiden Männer von Wolfkin sehen auf dem Cover ihres Debütalbums aus, als seien sie eher von der besorgniserregenden Sorte; auch der Albumtitel „Brand New Pants“ verheißt wenig Gutes. Doch den beiden Dänen führen anderes im Schilde: Sicher, Humor ist auf diesem Album eine unverzichtbare Dreingabe, vor allem feiern Christian Gotfredsen und Lars Vognstrup hier eine elf Songs währende eklektische Pop-Party, auf der jederzeit alles möglich scheint. Die beiden sind Brüder im Geiste genresprengender Freigeister wie They Might Be Giants, Cleaners From Venus, Spookey Ruben und Beck, wenn letzterer doch nicht so ein kaltes Herz hätte. Bei Wolfkin fühlt sich der aus tausenderlei Einflüssen zusammengefegte Pop immer warm an: Mal lassen sie eine Sample-Harfe über einen swingenden Pop-Beat tänzeln, mal reitet ein 70er-Jahre-Porno-Synthie zu einem Boogie-Rhythmus ins Halbdunkel, und im Titeltrack treffen sich eine schrammelige Achtziger-Gitarre und ein sexy Plastik-Rhythmus zum großen Pop-Geschaukel. Das Beste ist: Wolfkin vergessen nie, dass bei allen Sounds, Samples und Einflüssen vor allem der Song im Vordergrund stehen muss. Sie haben Pop kapiert. Wenn sich ihre etwas aufgesetzte Traumtänzer-Aura und der dann und wann allzu sehr durchkaspernde Humor noch legen, könnte das nächste Album tatsächlich richtig toll werden.