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    Without Waves
    Comedian

    VÖ: 18.03.2022 | Label: Prosthetic/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Without Waves - Comedian

    Wie gut sich Prog Metal als Soundtrack zur Überlastung und Über-reizung eignet, beweisen Without Waves mit diesem Update aus dem Informationszeitalter.

    Dass es dabei nicht immer subtil zugeht, zeigt schon das Cover: Ein Flamingo, seines Images nach ja eher filigran und friedliebend, haut da einem Artgenossen während der Fütterung eines Jungen den Schnabel ins Gehirn. Das Bild ist so tragisch wie absurd, beide Adjektive treffen auch auf das Album mit dem sprechenden Titel „Comedian“ zu. Without Waves haben verschiedene Prog-Phasen studiert, beherrschen Djent-Riffs genauso wie das Chaos von The Dillinger Escape Plan oder das Drama von Between The Buried And Me und mitten im siebenminütigen „Set & Setting“ darf man auch an Steven Wilson denken. Das ist viel, und so fühlt sich das rund einstündige „Comedian“ auch an, wenn „Animal Kingdom“ nach dem überdrehten Opener „Good Grief“ den Himmel verdunkelt, Sänger Anthony Cwan einen Song namens „.algorithm“ mit einer geträllerten Zahlenfolge eröffnet oder vertrackte Dissonanzen durch den kalten Sound zucken. Leicht könnte all das zur albernen Nummernrevue oder hohlen Leistungsschau verkommen, hätten „Without Waves“ nur in Technik investiert. Ihre dritte Platte glänzt aber vor allem durch Variation und geschickte Dramaturgie, was sich auf Albumlänge spätestens im letzten Drittel mit federndem Alternative Rock („Day 15“) und tristem Post-Rock („Worlds Apart“) auszahlt. „Comedian“ fordert fraglos, entlohnt aber auch.