Kann schon sein, daß an der Göteborger Universität derzeit fieberhaft nach der Formel für den perfekten Popsong geforscht wird. Jedenfalls ist Bengt Johansson dort Dozent und nebenbei noch Gitarrist, Sänger und Ideengeber von Wish. Schlau ist es allemal, was Johannsson gemeinsam mit Anja Ryne für das Album “Temporary Love And Hate” konstruiert hat. Der Wissenschaftler und die Tochter eines Walfischfängers pendeln beinahe perfekt zwischen den Polen Garbage und No Doubt. Um einiges fröhlicher als Butch Vig und Shirley Manson, ein wenig vertrackter als Gwen Stefani und Tony Kanal – womöglich nach Abba und Ace Of Base der nächste skandinavische Masterplan. Zumindest findet sich im Kleingedruckten des geschmackvollen Covers ein Hinweis, daß der `Swedish National Council Of Cultural Affairs` ein paar Kronen beigesteuert hat. Wie hätten sonst auch die Streicher der Göteborger Oper bezahlt werden sollen, die manch fransige Gitarre aufs Unangenehmste zukleistern. Trotzdem ein schönes Album.