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    Wiht
    The Harrowing of the North

    VÖ: 04.02.2013 | Label: Devouter/Import
    8 / 12
    Wiht - The Harrowing of the North

    Für Leute, die dachten, die Konzeptalben von The Ocean über Christentum oder Präkambrium seien ambitioniert: Wiht setzen noch eins drauf.

    Die Stoner-Rockband aus Leeds ist so heimatverbunden, dass sich ihr Debütalbum mit ihrer Region Yorkshire beschäftigt, allerdings nicht mit dem Yorkshire der Gegenwart, sondern dem von 1069. Wiht vertonen, wie Wilhelm der Eroberer Großbritannien eroberte – daher der Name – und im Zuge dessen auch Yorkshire verwüstete. Die Schwierigkeit von „The Harrowing Of The North“ besteht darin, dass es ein Instrumentalalbum ist. Wer dem Konzept folgen will, braucht also viel Fantasie. Hintergrundinformationen und Details liefert hier nur das Geschichtsbuch. Das Album besteht aus einem 20-minütigen und einem 12-minütigen Song, wobei sich der erste auf die Plünderungen während der Eroberung bezieht, der zweite auf einen Chronisten, der zu dieser Zeit lebte. Wiht gelingt es, das Elend der Eroberung einzufangen: Der erste Song schwillt unheilvoll an, so wie in Filmen schwarze Wolken aufziehen, und quält den Hörer mit der Vorahnung, die wohl auch die Bewohner von Yorkshire gehabt haben müssen. Die nächsten Minuten sind nah an der Düsternis, die Black Math Horseman immer mit sich tragen. Das Massaker, das sich daran anschließt, wechselt zwischen diesem doomigen, psychedelischen Sound und Stoner Metal, wie er von Down kommt. Nach wenigen Minuten deuten sich bereits Blutlachen und brennende Häuser an. Dass hier Gesang fehlt, der das Geschehen inhaltlich strukturieren könnte, ist weniger das Problem. Irritierend ist eher, dass manche Stellen im Gemetzel etwas zu sehr grooven – man sich also mitunter bei Krieg und Zerstörung schnipsend ertappt.