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    Wheel
    Moving Backwards

    VÖ: 22.02.2019 | Label: Odyssey/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Wheel - Moving Backwards

    Eine skandinavisch-englische Prog-Rock-Band streckt ihre rhythmisch raffinierten Fühler nach Alternative Rock und Metal aus. Bescheidenheit würde da nur stören.

    „Vultures“ beginnt mit einem Riff, das starke Ähnlichkeit zu Deftones’ „Passenger“ aufweist. Wenn nach 30 Sekunden die Gitarren die Regler aufreißen und ein Schlagzeug-Brett mit dem Bass kopuliert, wird klar, hier geht es nicht nur um klug rockende Schönmalerei. Wheel trommeln vielmehr gegen Zensur und die institutionelle Bewusstseinskontrolle an. Sänger und Gitarrist James Lascelles verleiht dem Ganzen mit Reibeisen-Stimme in angriffslustigen Zeilen wie „Try to piss on your bonfire“ effektvoll Nachdruck. Ihn zog es vor einigen Jahren von England nach Helsinki, wo er auf Bassist Mikko Määtä, Schlagzeuger Santeri Saksala und Gitarrist Roni Seppänen traf. Die kühlere finnische Luft hat sein Temperament offensichtlich kaum abgekühlt. Sein stets leicht staatstragender Gesang nimmt den rhythmisch spannenden und äußerst voluminösen Songs hier und da ein wenig den Charme. Wheel hätten laut Lascelles einfach selbst geschrieben, was sie gerne hören, anstatt auf das nächste Tool-Album zu warten. Das hat „Moving Backwards“ wohl erst dieses Selbstbewusstsein eingeimpft, mit dem die Gitarren im Titelsong asynchron über den Beat hallen, bevor wieder „Shut up and give me the medicine“ aus dem Frontmann herausplatzt. In Summe wirken die schwergewichtigen Grooves, die üppige Orchestrierung und vor allem die kampfeslustigen Chorus-Zeilen oft sehr akut, ohne Chance abzuklingen. Wären Wheel eine HipHop-Band, ihr Debütalbum hätte wohl die fettesten Punchlines für kürzere Halbwertszeiten.

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