Gibt es noch Leute, die fantastischen Platten von Bands wie Farside, Gameface und Samiam nachtrauern? Dieses Album könnte an die Klassiker von damals heranreichen.
Welt sind – obwohl der Name anderes vermuten ließe – eine US-amerikanische Band, und Brand New Dream“ ist bereits das vierte Album. Für mich jedenfalls war die Band bisher ein vollkommen unbeschriebenes Blatt, die sich hier allerdings mit einigem Nachdruck in den Gehörgängen festsetzt. Wer ein großer Verehrer von Alben wie Farsides The Monroe Doctrine“, Gamefaces Every Last Time“ und Samiams You Are Freaking Me Out“ oder auch Clumsy“ ist, für den dürfte sich hier ein kleiner Traum erfüllen. Welt sind eindeutig im melodischen Punkrock der mittleren Neunziger verwurzelt und wissen darüber hinaus, wie man melancholische Gassenhauer schreibt. Der Opener Two Years“ jedenfalls gibt die Marschrichtung vor und klingt so unverschämt mitreißend, dass man eigentlich da schon die weiße Fahne schwenkt und sich bedingungslos ergeben möchte. Ein großes Plus sind die von Sänger Jason Cooper mit prägnanter Stimme intonierten, sehr einprägsamen Refrains, die endlich mal wieder ein deutliches Songwritingschema mit klarer dynamischer Richtlinie erkennen lassen. Dass man mit derart eindeutiger musikalischer Route fast zwanzig Jahre nach den Descendents keinen Innovationspokal mehr gewinnen kann, dürfte klar sein – also geht es hier ausschließlich um die Qualität der Songs. Und die spricht für sich.