0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Ween
    White Pepper

    VÖ: 02.05.2000 | Label: Mushroom/Zomba
    Text: Maik Koltermann
    Platte des Monats
    Ween - White Pepper

    Welch frohe Botschaft: Die Rettung unseres Seelenheils naht! Dean und Gene Ween haben ihren Wahnsinn endgültig kultiviert und frönen auch im 16. Jahr ihres Bestehens mit einem wie gewohnt über alle Zweifel erhabenen Album dem Psychedelic-Pop.

    Ob daran die ominöse Magie der einstigen Hippie-Wallfahrtsstätte Woodstock schuld ist, die die beiden Brüder im Geiste als Aufnahmeort für ihren siebten Longplayer auserkoren haben, wird wohl schwer nachzuweisen sein. Fakt ist aber, dass die Meister der Selbstironie mit „White Pepper“ einmal mehr einen akustischen Trip durch zuckersüße Melodien, verspielte Arrangements und die verschiedensten Bereiche von Rock- und Popmusik zusammengebastelt haben, der in keiner gut sortierten Plattensammlung fehlen sollte. Das wird schon anhand des Openers „Exactly Where I’m At“ deutlich, dessen merkwürdig verhangene ersten Takte den Beginn eines wie gewohnt detailreichen und mit jeder Menge seltsamer Klangschnipsel und Effektspielereien ausgeschmückten Ween-Albums markieren. So eingängig-schöngeistig die Vocals hier daherkommen, so schräg platzt das Gitarrensolo in die Harmonie. Auch „Flutes Of Chi“ öffnet die Herzen mit großen Melodien, was aber natürlich nicht bedeutet, dass sich die beiden diesmal den einen oder anderen stilistischen Ausfallschritt verkneifen könnten: In diesem Sinne knallen sie uns nach dem mit karibischem Flair angehauchten, zurückgelehnten Groove von „Bananas And Blow“ den High Speed-Bolzen „Stroker Ace“ vor den Latz, um einen so ruckzuck wieder aus den Träumen von Tequila Sunrise und Limbo-Dancing zu reissen. Auch das darauf folgende, übel leiernde Instrumental „Ice Castles“ ist ein so herrlich schwachsinniges Stück, wie es eben nur bei dieser merkwürdigen Combo zu finden ist, aber davon einmal abgesehen, gibt man sich diesmal keine große Mühe zu verschleiern, was Eingeweihten eh schon immer klar war: Ween schreiben große Songs und sind begnadete Musiker, deren Vorliebe für das lange zurück liegende Schaffen der Beatles und Pink Floyd sich regelmäßig ihren Weg zur Oberfläche bahnt. Dabei zwei in ihrer Grundtendenz so völlig verschiedene Stücke wie das schwer und schleppend rockende „The Grobe“ zusammen mit dem durchgeknallt fröhlichen Easy Listening-Vibe von „Pandy Fackler“ auf einem Album zu präsentieren, ja sogar direkt aufeinander folgen zu lassen, und das ohne dass dabei auch nur annähernd der rote Faden reissen würde, ist ein Kunststück, wie es eben nur Ween vollbringen können. Mit „Stay Forever“ leitet schließlich ein butterweicher Old School-Popsong das Ende des Albums ein, dessen gnadenlose Schönheit keine Ausflüchte zulässt: Fallt euch in die Arme, Freunde: Dies hier ist wahre Liebe! Simon & Garfunkel würden vor Neid erblassen, und als Weckermelodie genutzt, versüßt einem dieser Song auch den Start in den verregnetesten Tag spielend. Nicht nur dafür muss man diese Band einfach lieben!

    Mit „Stay Forever“ leitet schließlich ein butterweicher Old School-Popsong das Ende des Albums ein, dessen gnadenlose Schönheit keine Ausflüchte zulässt: Fallt euch in die Arme, Freunde: Dies hier ist wahre Liebe! Simon & Garfunkel würden vor Neid erblassen, und als Weckermelodie genutzt, versüßt einem dieser Song auch den Start in den verregnetesten Tag spielend. Nicht nur dafür muss man diese Band einfach lieben!

    weitere Platten

    La Cucaracha

    VÖ: 19.10.2007

    The Friends (EP)

    VÖ: 27.07.2007

    Shinola Vol. 1

    VÖ: 05.09.2005

    Quebec

    VÖ: 04.08.2003

    12 Golden Country Greats

    VÖ: 30.11.1999

    The Mollusk

    VÖ: 08.08.1997

    Chocolate & Cheese

    VÖ: 21.11.1994