Wednesday 13s Frankenstein Drag Queens
6 Years, 6 Feet Under The Influence
Text: Stefan Layh
Schon an den Murderdolls scheiden sich Ohren und Geister. Und bei denen weiß Krähhals Wednesday 13 ein zumindest souveränes, wenngleich unspektakuläres Glam-Metal-Ensemble hinter sich. Schon vor den streitbaren Püppchen hat er die Frankenstein Drag Queens aus der unheiligen Taufe gehoben. 1996 war das, seither sind vier FDQ-Platten ins Land des armseligen Horrors gezogen. Alben, die von Texten leben sollen, die sich dem Sterben widmen. In all seinen eitrigen, blutigen, verwesenden und sonst so lustigen Facetten. Gut war kaum ein Song der Transvestiten, viele dafür richtig mies – höchste Zeit also, mit “6 Years, 6 Feet Under The Influence” endlich eine Art Best-Of-Album auszuspucken. Nur die Hälfte der 18 Sterbehymnen ist neu – und fügt sich nahtlos ein in diese kreative Einöde irgendwo zwischen den Misfits, Gwar und Alice Cooper. Da freut man sich schon über den kühlen Hauch B-Movie-Atmosphäre beim Intermezzo “Darkside Of The Tomb” oder das Glockenschlag-Riff von “I Wanna Rot”. Apropos: Ob das ohne Fleisch auf den Knochen überhaupt geht? Der Soundmantel ist nämlich überall zu dünn. Noch dünner: sämtliche Arrangements und Texte. “When they fucked with Rambo they were fucked”, singt Mittwoch mal, zum Ende hin verkündet er: “And the guys downstairs say she can do it really well / How does it feel to know your mother sucks cocks in hell?” Harhar! Witzig, oder?