Wedekind
The End Of My Heartbeat
Text: Katja Ferwagner
Sudern soll in Österreich ja Volkssport sein. Was das bedeutet? Nun, man jammert so vor sich hin und lamentiert über das schlechte Leben. Am besten im Kaffeehaus um die Ecke. Von daher sind Wedekind waschechte Österreicher. Denn selten wurde auf 46 Minuten herzzerreißender gelitten als auf “End Of My Heartbreak”. Vielleicht sollte man sich das mit dem Albumtitel auch noch mal überlegen, denn wenn so das Ende des Herzschmerzes klingt, wie sieht dann erst das Anfangsstadium aus? Besser nicht nachfragen. Musikalisch vereinen sie jedenfalls Brian Molkos expressive, durchdringende Art zu singen mit filigranen Gitarrenmelodien und der Dramatik von Muse. Und das machen die drei Österreicher streckenweise sehr gekonnt und auf jeden Fall mit eigenständigem Sound. Zu Recht läuft die Single “The Mosaic” bei der österreichischen Jugendwelle FM 4, die sich durch das Spielen von Singles auch kleinerer Labels positiv vom Mainstreameinheitsbrei deutscher Sender abhebt, rauf und runter. Doch auf Dauer wird einfach zu viel gelitten auf der Platte, Selbstmitleid zerfließt in Monotonie und geht auf die Nerven. Gibt es denn gar nichts Schönes im Alpenland? Das kann doch nicht sein.