So wird aus einem Etikett ein Etikett. Big Beat im Titel eines Albums. Dagegen wäre an sich nichts zu sagen, wenn man dahinter nicht eiskaltes Kalkül riechen würde. Läuft doch der Begriff Big Beat auf nichts anderes als eine Marketing-Strategie hinaus. Dabei haben die sanft dahinschaukelnden und durchaus eingängigen Songs von Watts eine derart oberflächliche Kategorisierung überhaupt nicht verdient. Musikalisch hat man eher den Eindruck, daß sich die Band aus jeder puristischen Umklammerung befreien möchte und eine Reihe unbeschwerter Popsongs einfach mit liebevollen Arrangements versieht. Natürlich schwimmen auch Watts nicht im luftleeren Raum, doch scheinen sie eher die Bilanz der letzten fünf Jahre zu ziehen und einen Bogen von Counting Crows über Cornershop bis Propellerheads zu schlagen. Leichte Jazz-Vibes, luftige Sounds, unaufdringliche Ethno-Anleihen und ein bißchen Elektronik. Die Mischung stimmt, die Songs sind okay, nur der Titel ist voll daneben.