Wenn alle Richtungen mitreißen wollen, bewegt sich nicht viel. Dabei ist die Mischung aus Postpunk, Funk und Rock, die Watchers feiern, nicht besonders eigen. Nur eben nicht perfekt austariert. Wo bei Radio 4 die Trommel schwindelig machen und bei The Jai-Alai Savant die Bässe fiebrig anziehen, treten die Chicagoer auch auf ihrem zweiten Album noch zu oft auf der Stelle. Vom versprochenen Dance-Punk keine Spur, und auch gegroovt wurde schon mehr. Für ein ordentliches Fußwippen reicht allemal, was Soulfan Michael Guarrine und seine Band fabrizieren, denn an Rhythmus mangelt es ihnen nicht. Doch wer den Fehler macht, aufzustehen, weiß nicht, wohin mit all den anderen Gliedmaßen, denen schließlich nur das interessierte Zugucken bleibt. Die gut instrumentierten Highlights bieten dazu immerhin genügend Anlass, wenn es bimmelt klingt und trötet. Schwach sind die Klischeetexte, die Guarrine weder energetisch noch düster und verzweifelt genug vorträgt, um damit zu punkten. Watchers sind die perfekte Vorband, die aufwärmt, ohne anzubrennen.