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    Warship
    Supply And Depend

    VÖ: 07.11.2008 | Label: Vagrant/Hassle/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Zwei Mitglieder von From Autumn To Ashes leben ihre geheimen (?) Gelüste aus. Das klingt nur selten nach der pausierenden Mutterband. Dafür gibt es punkige Wut und etwas Riffrockschmutz an der Wange.

    Nachdem Benjamin Perri den Grunzposten bei FATA aufgegeben hatte, wurde Schlagzeuger Francis Mark – schon immer für den klaren Gesang zuständig – zum Kern der Band. Für sein neues Projekt hat sich Mark mit dem FATA-Gitarristen Rob Lauritsen isoliert. Mark singt und übernimmt das Schlagzeug. Lauritsen kümmert sich um Gitarren und Bass. Gemeinsamen nennen sie sich Warship. Dümmliche Wortspiele wie „kraftvoll rockend wie ein schwer bewaffnetes Kriegsschiff“ sind da vorprogrammiert, vielleicht auch beabsichtigt. Ein bisschen schwingt im Warship aber auch „worship“ mit, das Anbeten, Verehren von etwas. Nachdem FATA also vorerst zum Ende gekommen sind, können sich die Mitglieder nun austoben – und sich endlich Stilen und Vorbildern hingeben, die sie mit FATA nur anschneiden durften/wollten. Namen, die diesbezüglich im Info fallen, sind Saint Vitus, Snapcase und High On Fire. Fortgesetzt wird die Heldenverehrung mit King’s X‘ Doug Pinnick als MySpace-Topfreund. Schön und gut. Ein bisschen abwegig ist das aber schon. Warship klingen nicht bis kaum nach den Bands, die sie verehren. Was ja auch völlig okay ist. Sicherlich – die eine oder andere Riffwand könnte man so oder ähnlich auch bei High On Fire finden. Viel mehr hat aber Produzent Andrew Schneider zur Soundfindung von Warship beigetragen. Die Gitarren knurren ebenso vollmundig, das Schlagzeug klingt ebenso knackig wie bei Cave In oder Pelican. Zozobra oder 5ive. Wie eine Mischung aus all dem klingt somit „Supply & Depend“. Und das ist toll. Gehörten FATA auch zur Führungsriege oder auch zu den Alterspräsidenten der modernen Metal-Gesellschafter, so waren ihre besten Tage vorüber. Fast frei von Doublebass, vorhersehbaren Moshparts und den üblichen Puzzleteilen, hat das Warship viel elementarere Dinge in seinen Frachträumen geladen: trockene Wutbrocken. Fast punkige Raserei. Postrockmomente. Keine Klischees, trotzdem Zeit und Luft für gelegentlichen Klagegesang. Der sorgt dann auch für den Aha-Effekt, stellt die einzige nennenswerte Brücke zur FATA-Vergangenheit dar. Fragt sich nur, warum die beiden nicht versucht haben, ihre Gelüste mit jener Band auszuleben und ihr damit wieder frischen Atem einzuhauchen. Aber okay. Wenn sie die strikte Trennung bevorzugen, dann können wir uns auch gut und gerne an einen neuen Namen gewöhnen.