Wacken. Das ist das erste, was man denkt, wenn man diese Mischung hört. Wacken!!! Gebrüllt, gepost, auf den Wohnwagen geklebt. Man benötigt sehr viel Verständnis und Zuneigung zu allen klassischen Elementen der reinen Metal-Welt, um bei “Welcome Farewell” nicht unfreiwillig schmunzeln zu müssen. Die melodische Abschlussfigur bei “Way Of The Serpent” klingt, als beuge sich ein fahl geschminkter Erzähler in einem Gruselfilm der 50er-Jahre in die Kamera und heule mit wackelnden Händen Buhuhuuu! Und das Stück wird auch noch ausgeblendet. Es gibt Elemente in der Musik dieses Quartetts, mit dem Leserinnen und Leser dieses Magazins etwas anfangen können. Ansätze von Schweinerock und unterhaltsamem Riffing. Die Schmutzkruste über allem. Doch es bleibt dabei: Die Platte schließt jeden aus, der sich nicht vollkommen ironiefrei als Metalhead bezeichnen kann. Das liegt vor allem am Gesang. Dieser grollenden, durch die Zähne gepressten Simulation von Bedrohlichkeit, die viel von Schauspielerei hat, eben vom alten Gruselfilm. Man glaubt Jamey Jasta von Hatebreed zwar auch nicht mehr, dass er in seiner Freizeit etwas anderes tut, als den Rasen zu mähen, aber man traut seinen Fans zu, die Allianz-Arena in Stücke zu legen. Die Hörer von “Welcome Farewell” halten auf dem Campingplatz die Pommesgabel in die Höhe und denken nach dem Abflauen der “Black Waves” über ihr neues Steuersparmodell nach. Zu viel Klischee, zu viel kehliges Theater, zu viel Genre für alle außerhalb des Dorfzauns. Aber immerhin ein reizvolles Cover, irgendwie.