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    Volt
    Rörhät

    VÖ: 01.09.2006 | Label: Exile On Mainstream / Soulfood
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12

    Der Motor stottert. Auf ihrem dritten Album lassen die Chemnitzer Noise-Rock-Mechaniker selten Ruhe und nie Gemütlichkeit aufkommen.

    Andreas Kohl ist Chef bei Exile On Mainstream, und er ist einer von den Guten. Denen, die das Geschäft aus Idealismus und nur selten Platten herausbringen, die aber richtig. Ob sie eine EP machen könnten, hatten ihn Volt 2005 gefragt. Bucht euch selbst eine Tournee dazu, antwortete Kohl, und erwartete zwei Wochen Jugendzentrum. Heraus kamen sechs Wochen Europa, inklusive London, wo sie das Publikum in den Wahnsinn trieben. „Romeo K.O.“ wurde gemacht und verkaufte wie geschnitten Brot, 750 Stück, in einer Metallbox. Krach, Lärm, Entfremdung, Wut – mit so viel Liebe gemacht. Jetzt das Album mit dem lautmalerischen Titel „Rörhät“, der nicht besser passen könnte, da er an alte, laute, kaputte Motoren erinnert, die Angst machen und keine Gnade kennen. So klingen Volt. Wie ULME ohne deren Melodien, wie die Melvins mit mehr Jam, wie Unsane mit einem Hauch mehr Gnade. Dennoch, diese Band ist radikal und das nicht, weil das kürzeste Stück nur 52 Sekunden wie eine Industrial-Blechmaschine atmet und das längste über fast 13 Minuten nie ausbricht, obwohl man das jeden Moment erwartet. Sie sind stoisch, huddeln ohne klassische Songstrukturen minutenlang auf einem meist krummen Rhythmus herum und zischen kalten, krummäugigen, etwas manierierten Boshaftigkeits-„Gesang“ durch schiefe Malocherzähne. Ein fettig brodelndes Krachrockgemisch, dem sowohl große Riffwandausbrüche, als auch Abwechslung abgehen, was in dem Fall sicher zum Programm gehört. Man hat es nicht leicht.