“Eine Mischung aus The War On Drugs und Madonna“, will die Band etwa mit der Single “Nixon” eingespielt haben. Macht natürlich erstmal neugierig, könnte aber auch eine mit viel Kalkül eigens fürs Presseanschreiben verbreitete Halbwahrheit sein. Wer groß ankündigt, der muss auch liefern. Und siehe da: Hat man sich erstmal in bester The-War-On-Drugs-Manier hinters Steuer gesetzt, das Schiebedach aufgeklappt und “Retriever” eingelegt, bekommt man tatsächlich den erhofften Roadmovie-Soundtrack für rastlose Indiekids serviert. Während sich die Landsmänner Mando Diao derzeit in ihrem gefühlten Karriereherbst an die längst durchlebten “Good Times” erinnern, haben Vita Bergen die positiven Vibes des Rockstarnachwuchslebens allerdings gerade erst für sich entdeckt. Alles Schwermütige vom Debüt ist verschwunden, stattdessen scheint sich jeder einzelne der quietschfidelen Sommersongs an einem anderen Vorbild zu orientieren: “Under The Sun” ist beinahe eine Hommage an den Stadionrock von Kings Of Leon, “J” schielt deutlich zum Elektropop von Chvrches und das hibbelige “Rectangles” klingt fast mehr nach Two Door Cinema Club, als es die Nordiren selbst tun. Das ist sowohl radio- als auch tanzflächentauglich, die eigentliche DNA der Schweden wird dabei aber zu oft unter der dichten Instrumentierung begraben. Mit erneut 28 Minuten Spielzeit trägt zudem auch ihr zweites Album nicht dazu bei, die Diskografie auf abendfüllende Länge anwachsen zu lassen.