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    Violens
    Amoral

    VÖ: 11.02.2011 | Label: Static Recital/Rough Trade
    Text: Jens Mayer
    7 / 12
    Violens - Amoral

    Dass die Pop- und Rockgeschichte an einem Punkt angekommen ist, an dem sie frühere Epochen möglichst unmissverständlich reproduzieren will, ist mit Hurts endgültig zu einem Streitfall geworden.

    Ist das noch Postmoderne oder bloßes (Trash-)Plagiat? Und ist das überhaupt wichtig? Violens sind hauptsächlich die Vision des Produzenten und Multiinstrumentalisten Jorge Elbrecht, den es aus Miami nach Williamsburg gezogen hat. Tatsächlich könnte kein Entstehungsort besser zu “Amoral” passen als das Brooklyner In-Viertel. Dabei kümmert sich Elbrecht nicht nur um das richtige Erscheinungsbild seiner Band (etwa durch die Zusammenarbeit mit Indie-Regisseurin Alia Raza), sondern auch um das entsprechende Ambiente für seine Musik. So zeichnet er auch für den Soundtrack zum Schaulaufen des Designers Patrik Ervell verantwortlich. Elbrecht selbst spricht Amoral keine Originalität zu, sondern sieht es als „ästhetische Collage“ – die zufällig zum aktuellen Zeitgeist passt, der die New-Wave-, New-Romantics- und Popsounds der 80er bis ins Detail adaptiert, und dabei die – bereits darin veranlagten – 60s-Einflüsse von Bands wie The Zombies oder The Byrds verstärkt. So hat er eine wahrlich beeindruckende Produktion und ein von vorne bis hinten durchdesigntes Album geschaffen, das in seiner Coolness, Perfektion und Eingängigkeit am Ende aber dennoch eine gewisse Leere hinterlässt. Aktuell schicke Thrash- (Infozettel) oder Black-Metal-Einflüsse (Eigenaussage) lassen sich auf der Platte übrigens nicht nachweisen. Dafür bleiben The Smiths beim nimmermüden Namedropping offensichtlich unerwähnt. Angst vor Tantiemenforderungen für den Opener “The Dawn Of Your Happiness Is Rising”?