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    Victims
    The Horse And Sparrow Theory

    VÖ: 28.06.2019 | Label: Relapse/Rough Trade
    Text:
    5 / 12
    Victims - The Horse And Sparrow Theory

    Weil die Klimakatastrophe noch nicht unspaßig genug war, schieben Victims uns allen die Schuld in bösem D-Beat zu. Puh.

    Ist ja nicht so, als hätten die Schweden je fröhlichen Shoegaze oder dergleichen gemacht, aber mit so viel Ballast haben sie ihren eigentlich so flotten Hardcore sonst auch nicht runtergezogen. „The Horse And Sparrow Theory“ spielt auf die alte Idee der Trickle-Down-Ökonomie an, bei der das Pferd so viel isst, wie es will, und für den Spatz mit ein bisschen Glück noch die unverdauten Haferflocken im Misthaufen bleiben. Die Reichen machen, was ihnen passt, die Armen fressen Scheiße, und ganz nebenbei zerstören wir dabei noch die Umwelt, wie Victims gleich im Titelsong so unpoetisch wie möglich erklären: „With our privileged lifestyle we destroy our world“. Stimmt natürlich, muss man jetzt aber auch nicht dringend noch mal in schwere Klänge packen, die sich nur insofern von den ganzen vorangegangenen Alben unterscheiden, als dass ihnen irgendwie der Schwung fehlt. Realdystopie war auch mal mitreißender. Statt mit beiden Beinen voran in die großen Fragen des Lebens zu springen, grunzt „The Horse And Sparrow Theory“ am Boden herum und kann zumindest die Verantwortung dafür wirklich niemandem da oben aufdrücken. Natürlich lässt sich auch mit dem passenderweise auf Relapse erscheinenden neuen Album der Stockholmer noch eine gewichtige halbe Stunde verbringen, in der man Katzenkadaver upcyceln oder aktiv aufs Fliegen verzichten kann, während in „We Fail Gast-Podcaster Stephen Cheney“ minutenlang von den Katastrophen der Welt erzählt, aber dann kann man auch direkt Zeitungen lesen, second hand und knittrig, beim Schein einer Solar-Grubenlampe.

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    A Dissident

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