Via Satellite
Aux Ed

Der ganz große Wurf ist diesem Quartett aus Pennsylvania mit seinem Zweitwerk noch nicht gelungen, aufhorchen lässt „Aux Ed“ aber allemal. Denn selbst wenn Via Satellite mit ihren zehn neuen Songs eine äußerst trendgerechte Nische besetzen, gelingt es ihnen doch noch, einige eigene Akzente zu setzen. Und das ist gar nicht mal so selbstverständlich, immerhin wimmelt es seit einiger Zeit geradezu vor emotionalen (Post-)Hardcore-Bands, die hymnisch-melodische Passagen mit aggressiven Knüppel-und-Schrei-Parts konterkarieren – dabei aber oftmals jegliches Gespür für Originalität vermissen lassen. Nun erfinden zwar auch Via Satellite dieses Rad nicht neu, allein die Tatsache, dass hier eine Frau Gitarre spielt und gelegentlich auch singt, hebt sie aber schon aus der Masse ähnlich klingender Bands hervor. Und tatsächlich zeigen einige Songs größeres Potenzial auf: Beim dreistimmig intonierten „For The Love Of Tom Hanks“ etwa wird das Gleichgewicht zwischen Melancholie und Aggression sehr fein austariert und zeigt das Gespür der Band für stimmig aufgebaute Songs. Irgendwo zwischen Recover, Rise Against, Hot Water Music und Vaux ist also auch für Via Satellite noch Platz. Und wenn sie beim nächsten Mal ihre Eigenheiten deutlicher herausarbeiten und die schmalbrüstig-blecherne Produktion etwas satter inszenieren, könnten sie sogar ziemlich weit vorn mitspielen.