Eigentlich wollte Dan Lorenzo, Gitarrist der New-Jersey-Thrasher Hades, nur einen Artikel über Nathan Oppositions Düsterfolk-Band Ancient VVisdom für ein Lokalmagazin schreiben. Nun veröffentlichen die beiden als Vessel Of Light ihr Debüt. Das beginnt atmosphärisch: Der Regen prasselt ans Fenster, Donner ist zu hören. Zu Unheil verkündenden Akkorden spielt Nathan Opposition mit den Erwartungen: I take out my knife/ Carve out her name/ Into the oak/ Tell her Im glad she came. Was folgt, überrascht trotzdem keinen Horror-Fan: Im Verlauf der elf Songs verlieren Menschen ihr Leben und der namenlose Protagonist verstärkt durch Drogen und religiösen Wahn immer mehr den Verstand. In “Mans Sin” erkennt er, dass er die Kontrolle verloren hat, kommt aber nicht gegen die Stimmen in seinem Kopf an: Am I the embodiment of evil?/ Am I losing sanity?. Dazu fährt das Duo Grooves auf, die mit ihrem Southern-Rock-Einschlag an Down erinnern. An anderen Stellen kommen einem Type O Negative in den Sinn, wobei es nie romantischer wird als in den oben zitierten Zeilen. “Watching The Fire” deutet mit schweren Klavieranschlägen gotische Edel-Finsternis an, reißt die aber direkt mit einem Doom-Riff wieder ein. “Beyond The Cellar Door” integriert die Schreie der Opfer und ein lethargisches Gitarrensolo in sein Klangbild. Keine Frage, Vessel Of Light wissen beim ersten Hören zu unterhalten. Wie bei ähnlich gelagerten Filmen kommen nach vielen Wiederholungen aber nur Genre-Fans so richtig auf ihre Kosten.