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    Venus
    Welcome To The Modern Dance Hall

    VÖ: 15.05.2000 | Label: EMI
    5 / 12

    Große Gefühle und in sich widersprüchliche Songstrukturen aus Harmonie und lärmigen Ausbrüchen, die an dEUS gemahnen.
    Venus kommen aus Belgien, und um das zu unterstreichen, wird Jacques Brel gedankt.Zu ihren Landsleuten dEUS pflegen sie ein freundschaftliches Verhältnis, das sich zuweilen auch in einem ähnlichen musikalischen Ansatz manifestiert. Beide Bands neigen dazu, innerhalb eines Songs Kontraste aufeinandertreffen zu lassen, die Reibung erzeugen. Konkret äußert sich das unter anderem in inflationärem Vorkommen einer penetranten Geige, die in wenig subtiler Manier gespielt wird. Die Texte sind mäßig inspiriert („Take me once, take me twice“ – bitte keine Texte über Sex mehr, und wenn doch, dann „Je t’aime“) und werden mit zittriger Stimme vorgetragen, die wahrscheinlich Verletzlichkeit signalisieren soll. Die Idee, fast gänzlich auf elektrische Instrumentierung zu verzichten, ist schon sehr sympathisch, aber die Art der Umsetzung erinnert mich negativ an Musik des Mittelalters, die ja bekanntlich synonym mit dem Fachterminus ‘der blanke Horror’ verwendet werden darf. Das beste Stück ist „Pop Song“, weil es nicht mehr sein will als der Titel verspricht. Auch „Don’t Say You Need Love“ ist angenehm hingetupft mit maßhaltendem Arrangement. Im Laufe des Albums kristallisiert sich diese Qualität als soundbestimmendes Merkmal heraus – auf Vinyl würde man bei dieser Platte jeden Kratzer doppelt so laut wie die Musik hören.