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    Vanishing
    Still Lives Are Falling

    VÖ: 11.10.2004 | Label: Fatal/Alive
    Text: Tanja Stumpff
    4 / 12

    Dieses Trio gibt dem Goth-Soundtrack des 21. Jahrhunderts ein psychotisch düsteres Elektro-Disco-Gewandt. Höchstens für eingefleischte Bleichgesichter.

    Am Ende der zwölf Songs wünscht man sich die vertonte Stille eines John Cale und ist fertig. Unruhig und zuweilen recht hysterisch zucken die Gebilde, der Remix von Hanin Elias als Abschluss fügt sich – obwohl von vorherrschender Fahrigkeit gereinigt – in den anstrengenden Reigen ein. Jesse Evas Organ lässt vor dem inneren Auge eine Siouxsie Sioux auf Speed erscheinen, der das Gefühl für Melodie abhanden gekommen ist. Derweil folgt die musikalische Umgebung monotonen Industrial-Devisen, die mit mehr oder minder verhaltenen Dance-Versatzstücken gepaart werden. Ist bei dem von Sprachsamples beherrschten „1.10“ oder dem Instrumental „8.18“ der Experimentalcharakter schon aufgrund der Titel offensichtlich, so bleibt die Suche nach dem Song leider auch bei den übrigen Stücken oft eine verlorene. „Still Lifes“ oder „Idle Eyes“ stellen Ausnahmen dar, vorausgesetzt man ist gnädig gestimmt und mag Schmerzen. Doch ohne masochistische Veranlagung fällt es ohnehin schwer, die Horrorshow von „Lovesick“, „Paralyzed“ oder „Lovers In Hell“ zu genießen. Man wünscht sich vertontes Prozac. Stille eben.