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    V.A.
    The Faithful: A Tribute To Marianne Faithfull

    VÖ: 08.12.2023 | Label: In The Q
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 370
    6 / 12
    V.A. - The Faithful: A Tribute To Marianne Faithfull

    Dieses Tribut an die große Interpretin ist aus weiblicher Perspektive eingespielt. Einzige Ausnahme: Iggy Pop.

    Im Kern ist Marianne Faithfull keine Songwriterin. Sie hat zwar einige starke Songtexte geschrieben und war beteiligt an der Komposition des Rolling Stones-Stücks „Sister Morphine“. Ihren exzellenten Ruf hat sich die in Paris lebende Britin aber als Interpretin erarbeitet. So ist dieses Tributalbum eine Hommage an die Kunst, sich Lieder zu eigen zu machen, mit einer Stimme, die das Leben abbildet – und das war hart.

    Während ihre alten Buddys von den Rolling Stones in Saus und Braus lebten, stand Faithfull in den 70ern am Abgrund: ohne Obdach, süchtig, verloren. Sie fand heraus, veröffentlichte 1979 das Überlebende-Album „Broken English“, sang später Lieder von Brecht/Weil, Nick Cave, Jarvis Cocker. Aktuell leidet sie an den Folgen ihrer Covid-Erkrankung, die Einnahmen sollen helfen, sie medizinisch zu betreuen.

    Zu hören sind fast ausnahmslos weibliche Stimmen: Shirley Manson und Peaches geben dem Anklagelied „Why D’Ya Do It“ Electro-Schärfe, Joan As Police Woman dekonstruiert „Broken English“, Tanya Donelly spielt elegant „This Little Bird“. Für den größten Moment sorgen Cat Power und (als männlicher Gast) Iggy Pop, die John Lennons „Working Class Hero“ singen, 1979 von Faithfull gecovert. Pop klingt wie Leonard Cohen, Cat Power behält die Autorität: Es ist, nach „Nothin‘ But Time“ von 2012, das zweite Duett der beiden. Wann kommt das gemeinsame Album?

    Das steckt drin: Cat Power, Joan As Police Woman, Lydia Lunch

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