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    Ursular
    Preta

    VÖ: 21.07.2023 | Label: Odyssey/Bertus
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 365
    8 / 12
    Ursular - Preta

    Die Berliner Ursular reichern den psychedelischen Doom Metal ihres Debüts Preta mit für den Stil eher ungewöhnlichen Saxofon-Klängen an und erschaffen damit ihr ganz eigenes Subgenre „Saxodoom“.

    Was zunächst nicht ins Schema von „Low and Slow“ zu passen scheint, funktioniert tatsächlich überraschend gut und erlaubt dem Quartett um Sängerin und Saxofonistin Babett Richter, es sich in seiner eigenen, experimentierfreudigen Nische bequem zu machen. Dazu gehört auch, dass „Preta“ nur vier Stücke enthält, die mit Laufzeiten bis zu elf Minuten eine recht epische Länge vorweisen.

    Langeweile kommt jedoch bei keinem der Songs auf, denn Ursular verstehen sich auf interessante Dramaturgien und das Spiel mit Stimmungen. „Siren“, „Malediction“, „Livores“ und „Golem“ sind allesamt sowohl atmosphärisch, träumerisch und hypnotisch als auch düster und bedrohlich und ziehen die Hörenden in einen Strudel, in dem Zeit keine Rolle mehr spielt.

    Dabei kommt der nuancierten Gitarren- und Bassarbeit viel Bedeutung zu: Wie erwartet trifft man auf bleischwere, schleppende Riffs und Drone-Passagen, daneben lassen aber mäandernde Melodien und zurückhaltende Akzente der dunklen, in Hall gehüllten Stimme von Richter und dem manchmal fast orientalisch anmutenden Saxofon viel Raum. Ohne auf die klassische, eingängige Strophe-Refrain-Struktur zu setzen, graben sich die Songs dennoch ins Unterbewusstsein und machen „Preta“ zu einem spannenden Debüt, das in einem alten Genre neue Akzente setzt.

    Das steckt drin: Blackwater Holylight, (DOLCH), My Sleeping Karma