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    Ursula Rucker
    Silver Or Lead

    VÖ: 06.10.2003 | Label: K7/Zomba
    Text: Wolf Kampmann
    5 / 12

    Der sanfte, überaus feminine, aber niemals vordergründige Fluss der Worte wirkt bei Ursula Rucker wie ein durchschlagendes Hybrid aus Narkotikum und Bombe.

    Sinistre Fantasien, am Rand der intellektuellen und physischen Entblößung fast geflüstert, auf moderat angejazzten Lounge- und HipHop-Grooves. HipHop sei keine musikalische Kategorie, sondern eine Form der Poesie, erklärt die Poetin aus Philadelphia in einem Track auffällig didaktisch. So klingt diese Einsicht wie eine Rechtfertigung vor dem Hintergrund, dass ihr die Connection von Wort und Musik diesmal weit schwerer von der Hand geht als auf ihrem sensationellen Debütalbum „Supa Sista“. Damals war sie in der Hauptsache selbst verantwortlich für die Soundtracks zu ihren Texten. Diesmal greift sie mit tätiger Unterstützung ihres Labels auf Rob Yancey, Jazzanova, 4 Hero, Louie Vega, The Roots und andere zurück, um ihre Spoken-Word-Kreationen mit passenden Klängen auszustatten. Eigentlich eine stattliche Liste zuverlässiger Soundpioniere, doch nur in den wenigsten Fällen kann die Musik auch nur annähernd mit der Tiefe und Vielschichtigkeit des gesprochenen Wortes mithalten. Oft wirken die wie Kleister in und über die Worte geschmierten Grooves und Sounds geradezu störend. Ein wenig mehr Zurückhaltung hätte einen ungleich größeren Effekt gehabt. Schade.