Unnatural Helpers
Cracked Love And Other Drugs
Text: Daniel Gerhardt
Cracked Love & Other Drugs erscheint beim Sub-Pop-Sublabel Hardly Art, und für Unnatural Helpers ist das in mehrerlei Hinsicht bezeichnend. So wie es die Band aus Seattle noch nicht ganz bis aufs Indielabel der Großen geschafft hat, beschreibt man auch ihre Musik am besten, indem man sagt, was sie nicht ganz ist.
Sie ist nicht ganz der Fachmänner-Classic-Rock von Wolfmother, auch wenn gleich das erste Riff von I Dont Belong To You in diese Richtung flirtet. Sie hat nicht ganz den gleichen hinterlistigen Popappeal, der zuletzt Harlem ausgezeichnet hat, aber Hits sind eigentlich trotzdem alle Songs auf Cracked Love & Other Drugs. Sie steht dem Grunge nicht ganz so nahe wie etwa Mudhoney vor 20 Jahren, kann die Beine beim Rocken aber fast genauso breit machen. Und sie ist nicht ganz so fit im Selbsthass wie zum Beispiel Pissed Jeans, aber auch nicht mehr weit weg davon, wenn der auf- und angekratzte Dean Whitmore in Sunshine / Pretty Girls die eigene Visage besingt. 25 Minuten geht das so, und natürlich darf dann nichts verschenkt werden, weshalb Cracked Love & Other Drugs auch nie ganz wie das LoFi-Gerumpel der frühen Thermals klingt.
Stattdessen legen Unnatural Helpers überraschend großen Wert auf Sauberkeit, nennenswerte Produktion und Zu-Ende-Denken. Ihre Songs sind selten zwei Minuten lang, klingen aber nie, als könnte man sie in zwei Minuten schreiben. Ihre Refrains laden selten zum Mitsingen ein, aber man würde das schon hinkriegen, unter Alkoholeinfluss, Gewaltandrohung oder anderen guten Voraussetzungen. Unnatural Helpers sind schließlich auch nicht ganz bei Trost.