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    Underground Railroad
    Sticks & Stones

    VÖ: 26.09.2008 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text:
    9 / 12

    Franzosen, die in London leben und in Seattle ein Album einspielten, das die britische

    Presse als „Auferstehung des Grunge“ feiert. So weit, so kompliziert.

    Was wiederum

    durchaus zu den komplexen Songstrukturen auf Underground Railroads Zweitling „Sticks

    And Stones“ passt. Denn hier ist Musik drin, und zwar aus allerlei Richtungen: Es gibt

    – daher wohl auch der irreführende Grunge-Verweis – durchaus brachiale Gitarrenwände

    und fies furzende Bass-Tieftöner. Es gibt aber auch herrlich schräge, eher an Sonic

    Youth als an Seattle erinnernde Kreissägengitarren, dahin gebrabbelte Rezitationen,

    vertrackte Beats, sprich: so manches im Ohr zunächst Schmerzhaftes. Dank für diese

    Radikalität geht an Produzent John Goodmanson (Blood Brothers, Sleater-Kinney), der

    diese zunächst zerfahren wirkenden, sich erst nach und nach erschließenden

    Noise-Attacken in ein hervorragend direktes, ordentlich nervenzehrendes Klangbett

    packte. Das wäre alles ganz schön anstrengend, laut und wild – wüssten diese drei

    Franzosen nicht um die Funktionstüchtigkeit einer guten Melodie hier und da, eines

    griffigen Refrains zum Mitsingen. So bleibt am Ende herrlich auf den Punkt produzierter

    Krach, der mit behutsam eingestreuten Nähe- und Freundlichkeitsbekundungen aufwartet.

    Damit sind Underground Railroad zwar nicht die Auferstehung des Grunge, aber mindestens

    die kantig-krächzende Version von Built To Spill oder Sebadoh.

    weitere Platten

    Twisted Trees

    VÖ: 13.04.2007