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    Under Byen
    Samme Stof Som Stof

    VÖ: 20.10.2006 | Label: Pias / Rough Trade
    Text: Patrick Grossmann
    9 / 12

    Nachschub für Liebhaber gepflegten Schrägklangs aus Skandinavien: Die Dänen um Henriette Sennevaldt malträtieren wieder Töpfe und Pfannen.

    Auch auf dem neuen Album der unnachahmlichen Under Byen rappelt, klickert, bimmelt und klötert es, dass es nur so eine Art hat. Dazu herrscht mal Pizzicato-Alarm, dann wieder schmeicheln Fiedeln, brummt das Cello, zirpen Tastengeräte, jubiliert spooky ein zweckentfremdeter Fuchsschwanz aus dem nächstgelegenen Baumarkt. Neuland betreten die acht nicht bloß mit der gewählten Aufnahmeform (man hat erstmals live eingespielt, in einem schwedischen Wald), sondern auch mittels der beherzten Integration einer Armada billiger Effektgeräte. Am auffälligsten tritt die neu entdeckte Vorliebe bei Sennevaldts hie und da an Björk erinnernden Gesängen zutage, die nahezu durchgängig mithilfe eines betagten Bullit-Radiomikros realisiert wurden. Entsprechend verzerrt, dreckig und psychotisch tönen die meist wie im Valium-Rausch verschleppten Resultate und lassen jeden Kunststudenten-Muff geschickt meilenweit hinter sich. Bis zur buchstäblich letzten Sekunde wurden Dinge verändert, hinzugefügt, gelöscht, neu geschnitten. Atmosphärische Höhepunkte auf „Samme Stof Som Stof“: die verträumte Schwelgerei „Tindrer“, der in einer Feedback-Orgie versinkende, surreale Neunminüter „Film og omvendt“ und das vielgesichtig sich auftürmende „Den her sang handler om at få det bedste ud af det“. Ganz schön panne? Fürwahr. Aber schon toll.

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