Ultraviolence sind vielleicht eine der seltsamsten Blüten, die die aktuelle Techno-Szene treibt. Daß DJ Johnny Violent seine Arbeit toternst meint, wage ich zu bezweifeln. Erklärtes Ziel scheint die Vernichtung aller logischen Regeln zu sein, was in dieser Konsequenz schlicht satirisch wirkt. “I, Destructor” und “Life Of Destructor” zelebrierten Hardcore-Techno-Flipper-Schädelspalter-Sounds bis zum Exzess. Eine Steigerung war außerhalb des Umsetzbaren, weshalb nunmehr ein haarsträubendes Konzeptalbum ausgeheckt wurde. Das Mädchen Jessica wird in eine feindliche Welt geboren, die sie in Drogenabhängigkeit, Prostitution und alle denkbaren Formen der Abhängigkeit stürzt. Während eines Auftritts als abgehalfterte Sängerin soll sie von Hitman, einem eiskalten Killer niedergestreckt werden. Dieser aber erkennt in ihr eine ebenso einsame Seele. Liebe auf den ersten Blick, beide fliehen, wählen den gemeinsamen Freitod und sollen für ihre Sünden in der Hölle schmoren. Doch das höchste Gericht revidiert sein Urteil und beide durchschreiten die Himmelstür.