Twin Earth heißt ein feiner Song von Monster Magnet, und die Existenz einer solchen ist zugleich eine der Grundlagen zahlreicher Sci-Fi-Phantasien. Leider kann diese Band nicht halten, was die Assoziationen versprechen.
Die musikalische Ausrichtung der vier chronischen Stoner aus dem schwedischen Nest Mora wird damit zwar einwandfrei markiert, aber als qualitative Visitenkarte gerät der Name zum Eigentor. Phantasie und Eigenständigkeit leider Fehlanzeige, diese Parallelwelt bietet nichts als ein mattes Spiegelbild der Originalvorlagen. Die Riffs klingen nach Josh Hommes Gitarrenschule für Einsteiger mit gichtanfälligen Fingern, der Gesang erinnert an Robert Plant und noch einige andere Artgenossen, nur wird man den Hintergedanken leider nicht annähernd so gut während der gesamten Spielzeit nicht los. Und man kann es auch mit Oberflächlichkeiten problemlos auf den Punkt bringen: Titel und Covergestaltung dieses Albums sind selbst für ein Genre, das gerne mit den einschlägigen Klischees spielen darf, dermaßen einfalls- und lieblos, dass selbst potentielle Stoner-Rock-Alleskäufer Skepsis walten lassen werden. Wäre dieses Quartett eine Gruppe minderjähriger Nachwuchsmusiker, könnte man sie mit Kommentaren wie löst euch von den Genre-Ikonen und sorgt für einen amtlichen Sound, spielen könnt ihr ja schon ganz prima aufmuntern. Aber leider halten sich Twin Earth bereits für großartig. Insofern: Get a real job, guys…