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    Tweaker
    2am Wakeup Call

    VÖ: 07.06.2004 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Auch auf dem zweiten Album taucht Chris Vrenna durch unwirtliche, klaustrophobische Klanggrotten. Ein paar Mal verirrt er sich dabei.

    Chris Vrenna hat sein Handwerkszeug von der Pike auf gelernt. Im Fahrwasser des großen Magiers der kaputtesten Unterhaltungsmusik – namentlich: Trent Reznor – lernte er, wie man zerbrochenen Beats, brüllenden Gitarren, knisternden Schaltkreisen und wummernden Kellergeschoss-Bässen Struktur, Dynamik und einen Sinn verleiht. Obschon sich sein knapp zwei Jahre altes Debüt „The Attraction To All Things Uncertain“ oftmals noch zu sehr im horrorhaft verschwurbelten Abseits verlor. Auf „2 a.m. Wakeup Call“ klappt das überwiegend besser – nur noch einige, in ihrer morbiden Baufälligkeit kaum noch als Songs zu betitelnde Klangruinen wirken etwas ziellos und lediglich einem möglichst abstrusen Computerklang verpflichtet. Immer dann hingegen, wenn sich Vrenna einen illustren Gesangsgast hinzu lädt, wird’s interessant, wenn auch nicht immer gleich gut. Derer gibt es einige: Will Oldham, Robert Smith, David Sylvian oder Johnny Marr sind nur die Prominentesten unter den insgesamt acht verschiedenen Vokalisten, die diesem mächtig fies buppernden Sound-Urschlamm mit ihren Stimmen so etwas ähnliches wie ein Songkorsett aufdrücken. Das ist nichts für schwache Nerven oder konventionelle Hörgewohnheiten, und manchmal ist Vrennas ‚Musik‘ auch nicht mehr als eine abstrakte Klanginstallation für Kunststudenten. Wer so etwas aber mag, wird sich hier nicht allzu häufig langweilen.

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