Tupamaros
Our Modern Past

Ein weiteres einheimisches Pflänzchen auf der üppig wuchernden Noise&More-Spielwiese.
Die Gegend um Solingen scheint fruchtbarer Nährboden für gutklassige Hardcoreplatten jeglicher Couleur zu sein. Nach den noisigen Forced To Decay, den stark ‘Dischord’-beeinflussten Leary und den äußerst schönklingenden Lockjaw kommt mit Tupamaros jetzt HC in der Schnittmenge von Emo und New School. „Our Modern Past“ ist das Debütalbum dieser Band, die nach einigen Siebenzöllern bereits eine Japantour mit Envy und Auftritte mit unter anderem His Hero Is Gone und den übermächtigen Boy Sets Fire auf der Habenseite verbuchen kann und damit auch ganz gut kategorisiert scheint. Ohne natürlich die einsame Klasse von BSF oder auch Grade zu erreichen, geht das Material dieser jungen Band doch in ähnliche Stil- und Qualitätsregionen. Soll heißen: Hier gibt es zu gleichen Anteilen Emotionalität und politisches Bewußtsein eingebettet in straight arrangierte Songs ohne große Spielereien. Wozu auch. Schließlich wählte man zielsicher Deutschlands bestes Studio in Sachen Gitarrenbrett, die ‘BluBox’ von ‘bluNoise’-Chef Guido Lucas (u.a. ULMe, Blackmail, Scumbucket, Mink Stole, Mars), und ließ sich vom Meister selbst und Blackmail-/Scumbucket-Gitarrist Kurt einen Sound auf den Leib schneidern, der vor Dynamik, Aggression und Spielfreude nur so strotzt. Obendrauf gibt’s für alle Freunde des guten Geschmacks „By A Thread“ der alten Helden Inside Out und die Gewissheit, daß hier mit der Zeit und größerer Routine (man munkelt von einer baldigen US-Tour mit ganz großen Helden) noch einiges auf uns zukommt. Leid und Wut so schön verpackt.