Die Verbindung des Balkans zur Skamusik mag hierzulande ungewöhnlich klingen, ist aber für unsere osteuropäischen Nachbarn völlig normal. Dort erfreuen sich zahlreiche Bands seit jeher großer Beliebtheit, die sich dem Reggae-Ska-Sound verschrieben haben und ihn dann – ganz intuitiv – mit ihren eigenen musikalischen Wurzeln verbinden. Trovači gründeten sich in Düsseldorf, nachdem die Mitglieder Anfang der 90er wegen des Kriegs ihre Heimat verlassen mussten. Ihre Musik ist so etwas wie der vielbeschworene Brückenschlag der Kulturen, musikalisch sowieso, aber vor allem auch textlich. Themen? Das Leben. Ob ihre eigene Heimat-Problematik (“Paradies”), die Situation vieler Ausländer in Deutschland im Allgemeinen (“Gastarbeiter”) oder eben Universelles wie die Liebe – alles wird gewitzt und smart in deutsche sowie serbo-kroatische-Texte verpackt. Das Schönste ist, dass es mit einer Locker- und Verspieltheit präsentiert wird, die anfängliche Bedenken sofort beiseite wischt, es handele sich um die neue Lieblingsband für den drögen Weltmusikabend. Ein schönes, entspanntes Album, dem man vorwerfen könnte, ein wenig zu rund und glatt zu klingen.