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    Tristeza
    A Colores

    VÖ: 31.03.2006 | Label: Better Looking/Indigo
    Text: Patrick Großmann
    9 / 12

    Trist ist am dritten Album der Instrumental-Postrocker aus San Diego nun wirklich nichts. Ein zaubervolles, uns sanft einlullendes Meer aus Formen und Farben.

    Als Gründungsmitglied Jimmy Lavalle 2003 seiner Ex-Band Lebewohl sagte, um sein Soloprojekt Album Leaf zu forcieren, dachten auch Tristeza: Das war’s. Ein Irrtum, zum Glück. Nehmen wir das einleitende „Bromas“. Ein gezupftes Gitarren-Sammelsurium flirrt in der gedämpften Nachmittagssonne Kaliforniens, Luis Hermosillos Bassspiel ist wie immer von unterschätzter, aber harmonisch delikater Nonchalance, alles schwebt, webt und verströmt eine behagliche, ambiente Wärme. Immer wieder schälen sich klanglich hochinteressante Details aus dem tonalen Reigen heraus: ein Saitenknarzen oder das wundervoll perlende E-Piano à la Röyksopp im friedlich groovenden „Balabaristas“, die im Hintergrund flatternden Feedback-Schwaden von „Wand“, dort ein sich umkreisendendes Glockenspiel, hier eine wohlige Orgel. Wir segeln mit „Aereoaviones“ gen Morgenröte, reiten kurz auf einem synkopierten Drum-Pattern, der von ferne irgendwie an Police erinnert, und fühlen, was das Wort Erhabenheit meint. Man kann dieser Platte, die ihr volles Potenzial über Kopfhörer entfaltet, eine gewisse Zurückhaltung und Nettigkeit vorwerfen, nicht aber, dass sie herzlos sei. Sie nimmt sich nur eben nicht zu wichtig. Genau das sollte man an „A Colores“ lieben. Und lernen: So farbenfroh kann Tristesse sein.

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