Viele Leute werden ganz schön blöd aus der Wäsche schauen, wenn sie dieses Album zum ersten Mal hören. Trieb haben den Absprung vom `Springt!Springt!-Kreuzüber` auf extrem souveräne Art vollzogen und distanzieren sich damit von einem Stil, der innerhalb eines Jahres so ausgelutscht wurde, wie Hugh Grant es sich anderorts an jenem Abend am Sunset Boulevard nur hätte wünschen können. Nach der `94er “Groove Nation” hat jetzt “Unsterblich” immer noch den Monstergroove, aber vereint diese Tatsache mit glasklar-räumlichen Effektspielereien und einer Gitarrenbasis, die durch Ideenreichtum und technisches Vermögen nach vorne losgeht. Streckenweise erinnert der Gitarrensound an den von Dave Navarro auf dem neuen Peppers-Album, mit dessen Musik sich dieses Werk vielleicht am besten vergleichen läßt. Der Kontakt zur Vergangenheit wird durch Songs wie “Wie Du Bist” zwar noch nicht gänzlich abgebrochen, aber “Mein Gott Ist Weiblich” ist nur ein Beispiel für den Schritt in die richtige Richtung: tonnenschweres Riff kombiniert mit dem Mut zur Melodie.