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    Tom Hingley & The Lovers
    Abba Is The Enemy

    VÖ: 02.05.2005 | Label: New Memorabilia/Broken Silence
    Text:
    7 / 12

    Eine Manchester-Supergroup: Die alten Männer starten furios, doch dann kommt das

    Körperliche ins Spiel und vergeigt das Finale.

    Tom Hingley stand im Zeitalter von Madchester den Inspiral Carpets vor, die seinerzeit

    nicht ganz so gut wie die Stone Roses und um einiges hässlicher als die Charlatans

    waren. Daher bleibt ihnen nur Platz drei in der ewigen Rave-Bestenliste. Zuletzt

    standen die Wetten gut für ein Revival der betagten Truppe, es gab sogar einen neuen

    Song auf der Best-Of. Irgendwas scheint den Elan aber gebremst zu haben, denn jetzt

    tritt Sänger Tom Hingley alleine in deutschen Clubs auf und präsentiert das Debüt

    seiner neuen Band The Lovers. Dort bedient eine von (geschätzten) zehn

    Ex-Rhythmusgruppen von The Fall Bass und Schlagzeug, und die simple Etikette „Rave-Pop

    trifft Garagen-Postpunk“ ist so falsch nicht. Jeder Verdacht auf Altersmüdigkeit

    verfliegt, wenn „Online Pharmacy“ und das fantastische „Yeah“ lospoltern. Auch

    poppigere Sachen wie „Tattyfalarious“, die auf frühen Carpets-Platten gut aufgehoben

    gewesen wären, funktionieren. Jedoch: Die Befürchtung, dass es am Ende schlechter wird,

    trifft zu. Hingleys Klagelied über nachlassende Körperfunktionen („I Feel Old“) ist

    letztlich genauso überflüssig wie im Gegenzug aufkommende Synthetik-Klänge und

    Gefühlsduseleien über die weibliche Jugend („The Perfect Body“). Das braucht man nicht

    – und skippt lieber zurück in die ersten 20 Minuten.